Mentee

Nathalie Brum

Foto: Wjatscheslaw Brum

Der Raum ist Anfang und Ende meiner Arbeiten. Manchmal suche ich gezielt nach Räumen, die systemrelevant für die Gesellschaft, aber nicht in den Medien präsent sind. Manchmal stoße ich durch Zufall auf Räume dieser Art. Mich interessieren Räume, die eine hohe Bedeutung für die physische und soziale Infrastruktur haben: Schwimmbäder, Schleusen, Opernhäuser, Kirchen, Moscheen, urbane Plätze. Die Suche richtet sich auf Ereignisse, Prozesse und Strukturen, die erst durch eine künstlerische Transformation visuelle und akustische Beachtung finden: Pumpanlagen, Nebenräume, Technikzentralen, interne Durchsagen, Signale, Symbole.

Das Ausgangsmaterial sind Ton- und Filmaufnahmen, die ich sammle und digital verarbeite. Die Ergebnisse fließen in Videoprojektionen und Beschallung über unterschiedliche Lautsprechersysteme. Mich reizt die Verwandlung des Technischen in etwas Poetisches, zugleich die Versachlichung des Romantischen in etwas Nüchternes. Die daraus entstehenden Installationen verändern im besten Falle minimal-invasiv und subversiv bestehende Räume, verändern die Choreographie ihrer alltäglichen Nutzung. In der Platzierung von Klang und Bild an Orten des öffentlichen Lebens ist das Potenzial auf zufälliges, neues Publikum, auf Widerstand ebenso wie auf Neugier zu stoßen am größten. Erkenntnisse und Rätsel stehen in meinen Arbeiten teils dicht beieinander und ihre Gleichzeitigkeit erzeugt Reibung. Vordergrund und Hintergrund verschmelzen, oszillieren, tauschen und löschen sich gegenseitig aus.

Porträt: Wjatscheslaw Brum

Jahr
2024/25
Bio
geb. 1988, lebt und arbeitet in Köln
Mentorin
Ausströmung (2023), audiovisuelle Installation, leerstehender Pool Burg Gladbach. Foto: Philip Kistner Gesang der Maschinen (2021), audiovisuelle Installation mit Soundwalk, Opernhaus Wuppertal. Foto: Philip Kistner hochviskos (2023), Performance im öffentlichen Raum, Elisengarten & Galerie Auge & Welt Aachen, mit Marje Hirvonen. Foto: Anna Gala Von Mund zu Ohr Von Blau zu Gold (2022), audiovisuelle Installation, Leopold-Hoesch-Museum Düren. Foto: Philip Kistner
Studium

2022

MMus, Klang & Realität, Robert-Schumann-Hochschule, Düsseldorf

2014

MSc. Architektur, RWTH Aachen

2011

BSc Architektur, RWTH Aachen

Stipendien & Preise (Auswahl)

2022

Förderpreis für Nachwuchskünstler:innen des Landes NRW, Sparte Visuelle Künste

2022

NEUSTART KULTUR, GEMA

2021

Arbeits- und Recherchestipendium der Stadt Köln

Ausstellungen (Auswahl)

2023

"Ausströmung", Werkschau und Einzelausstellung Victor-Rolff-Stiftung Burg Gladbach, Vettweiß

2023

"Wellenbad", Klanginstallation unter Wasser als Trio Wellenbad, Münstertherme Düsseldorf und Frankenbad Bonn

2023

"Gesang der Maschinen", Gruppenausstellung artartist, Düsseldorf

2023

"hochviskos", Performance beim Festival "Aachen&Welt" von NAK, Raum für Gäste, Auge & Welt, Aachen

2022

"Von Mund zu Ohr Von Blau zu Gold", mit Sebastian Wulff und Raphael Zöschinger, Lange Nacht der Museen 2022, Leopold-Hoesch-Museum Düren

Künstlerische Ausrichtung

Klang- und Medienkunst

Performance

Ortsspezifische Installationen

Kontakt
Website: nathaliebrum.eu
Instagram: @_nathalie_brum_
Mentorin
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